Im heutigen iTopnews History sprechen wir anlässlich seines 65. Geburtstags über Tim Cooks Apple-Bilanz.
Tim Cook – Apples erfolgreichster CEO – hat für das Unternehmen aus Cupertino wirklich viel geleistet. Der zurückhaltende Cook wurde anfangs in der Rolle des CEO kritisiert, konnte dann jedoch fast jeden davon überzeugen, dass Apple auch ohne den Visionär Steve Jobs funktioniert.
Cook führt Apple mit viel Kontrolle und Hingabe. In seiner Laufbahn als CEO wurden die Apple Watch, der HomePod, die Vision Pro und alle Service-Dienste von Apple Music bis Apple TV gelauncht.
Tim Cooks Leben vor Apple
Timothy Donald Cook wurde 1960 in Mobile im US-Staat Alabama geboren, er hat einen jüngeren und einen älteren Bruder. Tim Cook wuchs im kleinen Ort Robertsdale, Alabama auf – sein Vater war Werftarbeiter, seine Mutter arbeitete in einer Apotheke.
Schon mit etwa 12 Jahren begann er, Zeitungen auszutragen, um Geld für sein College-Studium zu sparen – er stand dazu sehr früh auf, etwa um 3 Uhr morgens. Da er technisch interessiert war, studierte er bis 1982 Industrial Engineering und arbeitete ab 1983 bei IBM. Dort leitete er die Herstellung und den Vertrieb von PCs in Nord- und Südamerika.
1988 schloss er noch einen Master in Business Administration ab und zählte zu den besten 10 Prozent der Klasse. Nachdem er bei IBM umfangreiche Erfahrung in Logistik, Lieferketten und operativen Abläufen gesammelt hatte, wechselte Tim Cook 1994 als COO zur Computer-Reseller-Firma Intelligent Electronics.
1997 arbeitete er ein halbes Jahr bei Compaq als Vice President für „Corporate Materials“ – verantwortlich für die Beschaffung und Verwaltung von Produktmaterialien. Hier lernte er, dass technische Geräte nie lange gelagert werden sollten, weil sie schnell veralten.

So kam Tim Cook zu Apple
Tim Cook kam im Alter von 37 Jahren zu Apple. Steve Jobs warb ihn persönlich ab, weil Apple in einer finanziell sehr schwierigen Phase war und dringend gutes Personal brauchte. Steve Jobs erkannte Tim Cooks Fleiß und sah seine bisher sehr erfolgreiche Laufbahn.
1998 wurde Cook zunächst als Senior Vice President of Operations eingestellt und sollte sich um die vollen Lager mit Computern teils älterer Generationen kümmern, unter denen Apple litt.
Von Anfang an überwachte und optimierte Tim Cook bei Apple die Herstellungsprozesse. Er erkannte, dass die Produktion in eigenen Werken in den USA zu teuer war und begann damit, die US-Werke zu schließen und die Produktion nach Asien zu verlagern.
Nachdem Tim Cook 2002 Executive Vice President of Worldwide Sales and Operations wurde, entstanden die Partnerschaften mit Firmen wie Foxconn, die für Apple die Produktion übernahmen.

Was Tim Cook so erfolgreich macht
Tim Cook galt schon immer als sehr fleißig und arbeitsam: Er reorganisierte und optimierte die Lieferkette, sparte so Kosten ein und half, Apple profitabler und effizienter zu machen. Er war ein stiller Held hinter den Erfolgen von Apple von 2000 bis 2011 – und konnte so die Karriereleiter immer höher klettern.
Der Workaholic Cook steht immer um 4 Uhr morgens auf, liest am Tag teils hunderte E-Mails und arbeitet stets diszipliniert und effizient. Ab 2004 übernahm er die komplette Verantwortlichkeit für das Mac-Geschäft.
2005 wurde Tim Cook die Rolle als COO (Chief Operating Officer) angeboten, die er dankend annahm. Er kümmerte sich sechs Jahre lang um die kompletten Abläufe und Prozesse im Unternehmen und schloss die Transformation nach China und die Optimierung der Lieferketten ab. Dank Tim Cook konnten am ersten Tag Millionen von iPhones ohne größere Probleme ausgeliefert werden.

Tim Cook als CEO von Apple
Tim Cook vertrat Steve Jobs als CEO bereits 2004 und 2009, als dieser kürzere Auszeiten aus gesundheitlichen Gründen nehmen musste. Nachdem Steve Jobs 2011 verstorben war, wurde Tim Cook zum neuen CEO von Apple berufen.
Obwohl Cook Jobs‘ Wunschkandidat war, nahm die Öffentlichkeit diesen Wechsel mit Skepsis auf. Schnell kamen Rufe auf, dass Cooks zurückhaltende und analytische Art keinen Visionär wie Steve Jobs ersetzen könne.
Mit Tim Cook kamen auch tatsächlich weniger völlig neue Produkte auf den Markt – dafür blieb sich Apple aber treu und optimierte die bestehenden Modelle ganz nach dem Motto: „Wir machen nicht viel. Aber das was wir machen, machen wir gut“.
Unter Tim Cook als CEO wurde das iPhone immer bedeutender und erhielt mit Pro, mini und zuletzt Air mehrere Modelle. Die Apple Watch erschien 2015, der HomePod 2018 und die Vision Pro 2023. Mit den Services Apple Music, Apple TV, Fitness+ und Co. konnte er Apple weniger abhängig vom iPhone machen und neue Einnahmequellen erschließen.
Dank der extremen Stabilität über viele Jahre und immense, jedes Jahr steigende Gewinne, erreichte Tim Cook mit Apple nie gesehene Umsatz-Erfolge. Mittlerweile ist er nicht nur der erfolgreichste, sondern mit über 14 Jahren an der Spitze auch der längste CEO in Apples Geschichte.
Die Krisen in der Amtszeit von Tim Cook
Wir berichteten bereits, dass Tim Cook womöglich innerhalb der nächsten Jahre in den Ruhestand gehen wird – da stellt sich die Frage: Welches Vermächtnis bleibt?
Ohne Zweifel leistete Tim Cook einen großen Beitrag zu Apples heutigem Erfolg. Die Krisen wie das Debakel um Apple Maps 2012, das Batterygate (Drosselung älterer iPhone-Modelle) und Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen bei Foxconn konnte Cook erfolgreich lösen.
Derzeitige Krisen wie die Zollstreits, die Forderungen nach der App Store Öffnung der EU und Epic sowie die noch immer unfertige KI und der Abgang von Experten bei Apple werden aktuell noch ausgefochten.
Kritisiert wird Cook aktuell für sein offenbar kritikloses Verhalten gegenüber US-Präsident Donald Trump. Cook schenkte Trump eine goldene Statue. Das empfanden viele als peinlich. Auch an Dinnern im Weißen Haus nimmt Cook regelmäßig teil, er flog erst jüngst mit Trump nach Japan. Und Apple spendete Millionen Dollar fürs Trumps neuen Ballsaal im Weißen Haus.
Warum macht Tim Cook das? Er erhofft sich – viele alle großen Tech-Leader derzeit – davon wirtschaftlichen Nutzen. Manch einer würde sich allerdings wünschen, dass Cook seine zweifellos vorhandene Macht einmal nutzen würde, um sich auch einmal kritisch mit Teilen der aktuellen US-Politik auseinanderzusetzen.
Hätte sich Steve Jobs genauso verhalten wie Cook? Wir wissen es nicht, hätten aber eine Vermutung…
Zurück zu Apples und Cooks Kern-Themen
Wir sind guter Dinge, dass Tim Cook auch unter das Thema KI noch positiv besetzen kann – die Ansätze hin zu einer lokalen, wirklich hilfreichen KI sind da.
Aus unserer Sicht wiegen die Erfolge deutlich schwerer als die Versäumnisse. Es wirkt so, als ob er Steve Jobs Unternehmen mit (fast) all seinen Prinzipien fortgeführt hat und Apple nicht mit aller Macht seinen eigenen Stempel aufdrücken wollte.
Noch immer steht Apple für wenige, gute Produkte, die intuitiv zu bedienen sind, den Menschen wirklich im Alltag helfen und einen großen Wert auf Design legen. Und so wird es hoffentlich auch bleiben.
Alles Gute zum Geburtstag, Tim!
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Hinweis: Artikel enthält Affiliate-Links. Was ist das? In der ursprünglichen Version des Textes hieß es, Steve Jobs sei 2001 verstorben. Richtig ist 2011. Wir haben den Fehler korrigiert.

