Kinder unter 16 sollen nicht mehr uneingeschränkt soziale Medien nutzen dürfen – zumindest wenn es nach dem EU-Parlament geht.
Eine entsprechende Resolution wurde mit großer Mehrheit verabschiedet und erhöht nun den Druck auf die EU-Kommission, gesetzlich aktiv zu werden. Der Beschluss ist zwar nicht rechtlich bindend, doch das Signal ist klar: Politiker sehen dringenden Handlungsbedarf beim Schutz Minderjähriger.
Australien als Vorbild
Hintergrund sind Studien, die Suchtverhalten und mentale Probleme durch Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat nahelegen. Die EU-Kommission beobachtet bereits ein Vorbild aus Australien – dort tritt kommendes Jahr ein generelles Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige in Kraft.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kritisierte bereits in einer großen Rede im September „Algorithmen, die gezielt auf die Schwächen von Kindern aus sind“. Bis Ende des Jahres soll ein Expertengremium Empfehlungen zum besseren Schutz Minderjähriger vorlegen.
Weniger Doomscrolling für Kinder und Jugendliche
Die neue Resolution fordert unter anderem, dass sogenannte „süchtigmachende Designfunktionen“ bei Kindern standardmäßig deaktiviert werden. Dazu zählen etwa endloses Scrollen, Autoplay-Videos, übermäßige Benachrichtigungen oder Belohnungen für lange Nutzung. Eltern sollen ihren Kindern frühestens ab 13 den Zugang zu sozialen Netzwerken erlauben dürfen, ansonsten gilt ein Mindestalter von 16 Jahren.
Klares Signal an die USA
Die EU bleibt bei dem Thema hart: Auf Druckversuche aus den USA, die Regeln aufzuweichen, reagierten Abgeordnete deutlich. Die französische Europaabgeordnete Yon-Courtin stellte klar: „Unsere digitalen Gesetze sind nicht verhandelbar, schon gar nicht zum Schutz von Kindern.“
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