In iTopnews History thematisieren wir heute Apples erste echte Enttäuschung im iPhone-Segment.
Mit dem iPhone 12 mini hatte Apple einen mutigen Schritt gemacht und (ähnlich wie beim iPhone Air heute) den Markt ausgetestet. Nachdem iPhones in den Jahren zuvor immer größer wurden und sich viele Nutzer ein iPhone wünschten, das wieder in die Hosentasche passt, brachte Apple mit dem 12 mini genau das passende Modell. Kurioserweise waren die Verkaufszahlen dann so schlecht, dass das Mini-Experiment nach 2 Jahren abgebrochen wurde.
Aus einem iPhone werden viele – die Einführung mehrerer Modelle
Seit 2007 gab es jedes Jahr genau ein iPhone-Modell. Unterschieden haben diese sich nur in der Speicherkapazität und später auch der Farbe. Auf das erste iPhone folgte das 3G, dann 3GS, 4, 4S und das iPhone 5. Apple begann damit, das iPhone aus dem Vorjahr zu einem günstigeren Preis anzubieten, um eine größere Zielgruppe ansprechen zu können. 2013 gab es dann mit dem iPhone 5s und 5c erstmals zwei iPhone-Modelle. Das 5c war quasi ein iPhone 5 in einem bunten Kunststoff-Gehäuse, das preisbewusste, junge Kunden ansprechen sollte. Die Strategie funktionierte nur teilweise gut.
Viel mehr Erfolg hatte Apple im Jahr darauf damit, nicht eine günstigere Alternative, sondern eine teurere anzubieten: Das iPhone 6 Plus bot ein aus dem Android-Lager lange bekanntes größeres Display und wurde (trotz eines 100€ höheren Preises) so erfolgreich, dass Apple bis heute iPhones mit größerem Bildschirm anbietet. 2017 wurde mit dem iPhone X der Startschuss für die bis heute extrem erfolgreiche Pro-Linie geschaffen.

Das bot das iPhone 12 mini
Das erste iPhone besaß noch ein (für damalige Verhältnisse schon großes) 3,5-Zoll Display. Seit dem iPhone 5 setzte Apple auf 4 Zoll und seit dem iPhone 6 auf 4,7 Zoll (iPhone 6 Plus sogar 5,5 Zoll). Seit dem Wegfall des Home Buttons beim iPhone X stieg die Displaygröße auf 5,8 Zoll, mit dem iPhone 11 auf 6,1 Zoll. iPhones wurden also in den letzten Jahren immer größer und passten bei vielen Kunden (gerade Frauen) nicht mehr in die Tasche.
Apple erhörte den Ruf nach einem kleineren iPhone und ging erstmals den umgekehrten Weg: Anstatt das Display immer größer werden zu lassen, schrumpfte das iPhone 12 mini auf 5,4 Zoll. Somit war das Display etwa so groß wie beim iPhone 6 Plus, ohne Home Button war es aber sogar kleiner als das iPhone 6. Für 100€ weniger bekam man seit dem 13. November 2020 ein vollwertiges iPhone 12 im kompakteren Design.

SE-Konkurrenz? Corona? Die Gründe für den iPhone-12 mini-Flop
Nach der Vorstellung des kleinen iPhones war die Euphorie erst mal groß. Viele Kunden, die lange und laut ein kleineres iPhone forderten, waren erstmal glücklich – immerhin hatte das 12 mini bis auf einen etwas kleineren Akku keine Nachteile zum größeren iPhone 12. Doch die Verkaufszahlen enttäuschten – der Massenmarkt wollte eben größere Displays. Apps, Social-Media, Streamen, Gaming: all das kann man eben auf einem größeren Display besser genießen. Hinzu kam 2020 die Corona-Pandemie, die Millionen von Menschen im Home-Office dazu zwang, noch mehr Arbeiten auf dem iPhone durchzuführen (wo ein größeres Display hilfreich ist).
Doch auch die etwas niedrigere Akkulaufzeit und der geringe Preisunterschied ließen die allermeisten Kunden zum iPhone 12 oder Pro greifen. Nur etwa 5-10% der Käufer entschieden sich innerhalb der iPhone 12-Familie für ein iPhone 12 mini. Zur gleichen Zeit bot Apple zudem mit dem iPhone SE ein noch günstigeres und noch kleineres iPhone an. Wer Wert auf einen günstigeren Preis oder ein möglichst kompaktes Design legte, griff zum SE. Wer ein größeres Display wollte, griff zum normalen 12 oder Pro – die Schnittmenge für das iPhone 12 mini war gering.

Hat das iPhone 12 mini Parallelen zum iPhone Air?
Nachdem auch das iPhone 13 mini zum Flop wurde, beendete Apple das Experiment mit kleineren iPhones. Wer damals eins ergattert hat, hatte sicher viel Freude an dem Gerät. Der Massenmarkt will aber größere iPhones mit mehr Akkulaufzeit und Pro-Funktionen – Moment: Akkulaufzeit und Pro-Funktionen? Das bringt uns doch direkt zum iPhone Air, das ebenfalls auf nur ein Verkaufsargument setzt (Dicke anstatt Größe) und unter einer niedrigeren Akkulaufzeit und schwierigen preislichen Positionierung leidet.
Wie beim iPhone 12 mini ist auch die Zielgruppe für das iPhone Air ziemlich klein. Käufer müssen eine etwas geringere Akkulaufzeit und eine schlechtere Kamera in Kauf nehmen, obwohl sie einen höheren Preis zahlen. Wie das 12 mini ist auch das iPhone Air eher etwas für Liebhaber, denen Design und Leichtigkeit über alles geht.
Wie beim 12 mini scheint auch das iPhone Air ein Experiment zu sein mit dem Apple austestet, wie wichtig der Kundschaft möglichst dünne iPhones sind (immerhin wurde das 17 Pro ja dicker). Wir werden sehen, wie sich das iPhone Air (dessen Nachfolger sich ja verspäten soll) entwickelt. Das iPhone-mini-Experiment war jedenfalls nach zwei Generationen beendet.
Habt ihr damals ein iPhone 12 mini oder 13 mini besessen? Wünscht ihr euch heute noch kleinere iPhones?
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