Im heutigen iTopnews History erklären wir, wie es zu Apples größtem Aktiencrash im Jahr 2000 kam.
Für Apple war das Jahr 2000 ein entscheidender Punkt in der kompletten Firmengeschichte. Nach der Rückkehr von Steve Jobs und dem neu eingeführten iMac waren die Erwartungen hoch. Die Quartalszahlen im September 2000 fielen aber bei weitem nicht so gut aus wie erwartet – was zu einem gigantischen Kursverlust von fast 50 % an einem einzigen Tag führte.
Die Rückkehr des Messias: Eine Enttäuschung?
Um diesen dunkelsten Tag in Apples Aktiengeschichte erklären zu können, muss man ein paar weitere Jahre zurückblicken. 1996 stand Apple mit dem Rücken zur Wand – es fehlten Innovationen, eine klare Produktstrategie und viele Experten sagten bereits das Ende der Firma voraus.
Als Apple 1997 die Firma NeXT aufkaufte, um an ein moderneres Betriebssystem zu kommen, kehrte Steve Jobs nach Cupertino zurück und drehte die Produktpalette einmal auf links (wir erinnerten daran bereits vor Kurzem).

Anstatt auf viele Computermodelle für jede Nische zu setzen, konzentrierte sich Jobs auf ganz wenige, klar positionierte Modelle. 1998 erschien der iMac, der sehr schnell sehr beliebt wurde und als All-In-One Gerät für die meisten Privatanwender gut funktionierte.
Der farbenfrohe iMac stand für ein neues, cooles Apple und löste einen regelrechten Hype aus. Der Firmenwert vervielfachte sich: Im Dezember 1998 kostete eine Aktie noch 12 Cent, im März 2000 bereits 1,14 Dollar.
Die Quartalszahlen vom Q4 2000: Der Auslöser für die Krise?
Nach jedem turbulenten Aufstieg folgt früher oder später ein herber Dämpfer: Bei Apple erfolgte dieser nach einer Gewinnwarnung vor Bekanntgabe der Quartalszahlen für das 4. Quartal 2000.
Um die Anleger vorzuwarnen, dass die Geschäftsergebnisse nicht so rosig aussahen, wie ursprünglich erwartet, gab Apple im Vorfeld per Pressemitteilung eine Gewinnwarnung heraus.
Von den erwarteten 165 Millionen Dollar Gewinn, blieben nur 110 Millionen Dollar in Apples Kasse übrig (zum Vergleich: im Q4 2024 machte Apple ein Gewinn von 14,7 Milliarden Dollar).

Grund für den geringer ausfallenden Gewinn waren schwache iMac-Verkäufe und Produktionsprobleme. Der iMac verkaufte sich anfangs sehr gut – nach 3 Jahren war der Markt, so wie übrigens der komplette PC-Markt zu dieser Zeit, allerdings gesättigt.
Apple hatte noch keine anderen Produkte wie iPhone und Co., die so einen Verkaufsrückgang abfedern könnten. Zudem kam es zu Engpässen bei Chips und Flachbildschirmen, die die Verkäufe zusätzlich belasteten.
Die platzende Dotcom-Blase: Brandbeschleuniger in der Krise
Die Apple-Aktie verlor innerhalb von 3 Monaten über 70 % an Wert. Während die Aktie am 25. September 2000 noch einen Wert von 94 Cent aufweist, fällt der Aktien-Wert auf 25 Cent Mitte Dezember 2000. Grund dafür ist aber nicht nur ein um 30 % gesunkener Gewinn, sondern der allgemeine Vertrauensverlust der Anleger.
Nachdem Apple seit Steve Jobs‘ Rückkehr alles gelungen ist, bekommt das Wachstum einen ersten Dämpfer. Die Angst geht um, dass Apple doch nicht so stabil wiederbelebt wurde, wie von vielen vermutet.
Hinzu kommt die im Frühjahr 2000 platzende Dotcom-Blase. Nachdem Internet-Unternehmen in den Monaten vorher von einem extremen Wachstum profitierten, machte sich Ernüchterung rund um das noch junge Internet breit, was die Kurse stark fallen ließ. Diese Kurskorrektur belastete Apple zusätzlich – sowie andere Tech-Unternehmen auch.

A Thousand Songs in your Pocket: Der Weg aus der Krise
Der massive Verkauf von Apple-Aktien wird durch Gerüchte um ein weiteres Apple-Produkt gestoppt, das die Abhängigkeit vom PC-Markt abfedern könnte: dem iPod.
Als Steve Jobs den kleinen Walkman-Konkurrenten Anfang 2001 vorstellte, kam es erneut zu einem Apple-Hype. Der iPod war genial designt und wurde unter dem Slogan „A Thousand Songs in your Pocket“ vermarktet – eine Revolution im Vergleich zu den damals üblichen CD-Playern (eine CD enthielt max. 20 Songs).
Getrieben vom iPod konnte Apple sein Wachstum fortsetzen und den Aktien-Kurs stabilisieren. Seit 2003 (mit der Einführung von iTunes und dem Music Store) ist die Apple-Aktie fast ohne größere Einschnitte auf dem Weg nach oben: Von 25 Cent im Dezember 2000 auf 250 Dollar heute…
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