In „iTopnews History“ würdigen wir jetzt Apple-Mitgründer Steve Wozniak anlässlich seines Geburtstags.
Steve Wozniak feierte am Sonntag seinen 75. – er gilt neben Steve Jobs als größte Ikone der Apple-Geschichte. „The Woz“ ist bekannt für exzellente Technikkenntnisse, aber auch für Streiche, verrückte Erfindungen und seine charismatische Art. Nebenbei hat er ganz allein mehrere Computer entwickelt und eines der wertvollsten Unternehmen der Welt mitbegründet.
Vom Amateurfunker zum Erfinder
Wozniak wurde am 11. August 1950 in Sunnyvale, Kalifornien, geboren und wurde als Kind von Comics und seinem Vater – einem Ingenieur, von dem er Mathematik und Elektronik lernte – geprägt. Er beschäftigte sich viel mit Ethik, moralischen Fragen und Philosophie und träumte von Erfindungen, die Menschen in der Not helfen könnten.
Im Alter von 11 Jahren baute sich Steve Wozniak eine eigene Amateurfunkstation und erhielt eine Funkerlizenz. Mit 13 baute er im Rahmen eines Schülerwettbewerbs einen eigenen Taschenrechner und begann kurz darauf, seinen ersten eigenen Computer zu entwerfen. Da er kein Geld für viele Bauteile hatte, versuchte er, Computer verschiedener Firmen mit weniger Mikrochips neu zu entwerfen.
Telefonstreiche und die Blue Box – Beschäftigung neben dem Studium
Neben seinem Studium der Elektrotechnik und Informatik entwickelte Wozniak einen Störsender für Fernsehgeräte und spielte seinen Kommilitonen damit verschiedene Streiche. Mit 19 Jahren baute The Woz gemeinsam mit seinem Freund Bill Fernandez ganz allein einen Computer, der auf dem Niveau der Technik größerer Firmen war. Dafür interessierte sich auch die Zeitung: Der Reporter stolperte allerdings über ein Kabel und der ganze Computer ging in Rauch auf – die Story erschien trotzdem.
Bill Fernandez machte Wozniak auch mit Steve Jobs bekannt, da sich beide für Computer interessierten. Zusammen verkauften sie die von Wozniak entwickelte „Blue Box“ – einen Apparat, der die Tonsignale des Telefonnetzes imitierte und mit dem man kostenlose Telefonate führen konnte. Die beiden riefen zum Test einmal im Vatikan an und wollten mit dem Papst sprechen. Ganz nach Hacker-Manier ging es Wozniak dabei darum, das System auszutricksen um mehr Gleichberechtigung für alle herzustellen.
Homebrew Computer Club und der Apple I
Steve Jobs und Wozniak entwickelten gemeinsam zudem im Auftrag von Atari ein Pong-ähnliches Computerspiel mit dem Namen „Breakout“. Mit „gemeinsam“ ist gemeint, dass Wozniak den Großteil der Arbeit machte, aber Jobs das meiste Geld für sich behielt…
Der schüchterne Wozniak blieb auch bei Apple eher im Hintergrund und entwickelte geniale Lösungen, die Steve Jobs mit seiner Genialität zu Geld machen konnte.
Im Homebrew Computer Club, einer Gemeinschaft von Hobby-Entwicklern, arbeitete Wozniak an einem neuen Computer, den er komplett allein entwickelte. Innerhalb einer Nacht hatte er den Entwurf auf Papier fertig. Der Computer war anderen PCs größerer Firmen überlegen, weil er mit einer Schreibmaschinentastatur bedient werden konnte. Bei dem Computer, für dessen Vorstellung Wozniak zu schüchtern war, handelt es sich um den Apple I.
Einen Computer komplett allein zu konzipieren war eine Meisterleistung, immerhin mussten alle Komponenten miteinander funktionieren, zusammengelötet und ein Betriebssystem geschrieben werden. Der Apple I bestand aus einer vollständig zusammengebauten Hauptplatine, einem 1-MHz-Prozessor mit 4 kB Arbeitsspeicher und einer Tastatur. Angeschlossen werden konnte ein Monitor sowie ein Kassettenrekorder als Speichermedium – so mussten die Programme nicht nach jedem Start neu eingetippt werden.
Die Gründung von Apple und der Weg zum Erfolg
Steve Wozniak verkaufte seinen programmierbaren Taschenrechner für das Startkapital und gründete am 1. April 1976 gemeinsam mit Steve Jobs und Ronald Wayne die Firma Apple Computer Company. Neben seiner Arbeit bei HP lötete er in Jobs‘ Garage Apple I Platinen zusammen und beide bauten Computer in einem Holzkasten, die sie dann für 666 Dollar an den Byte-Shop verkauften. Die Gewinne wurden in die Entwicklung des Apple II investiert, der den Durchbruch für Apple darstellen sollte.
Auch den Apple II entwickelte Woz größtenteils allein. Dank seines enormen Wissens konnte er einen einfachen, stabil funktionierenden Computer entwerfen, der ohne teure Chips auskam und entsprechend günstig in der Produktion war. Auch das Betriebssystem Apple DOS schrieb er anfänglich größtenteils selbst. Sein Programmierungsstil war sehr ungewöhnlich, sparte aber viele Ressourcen. Später sagte Wozniak, dass er heute so eine Meisterleistung nicht mehr erbringen könnte.
Der Apple II wurde zum Kassenschlager und fand immer mehr begeisterte Abnehmer bei Privatpersonen und Firmen. Er konnte Grafiken und Farben darstellen, Tabellen berechnen und mit verschiedener Software erweitert werden. 1980 wurde Steve Wozniak durch den Börsengang von Apple zum Millionär.
Flugzeugabsturz – und Rückzug von Apple
Nach einem Flugzeugabsturz mit seinem Kleinflugzeug im Februar 1981, litt Wozniak kurzzeitig an Amnesie. Dieses Ereignis warf ihm aus der Bahn und er ging unter einem falschen Namen zur Uni zurück, um seinen Abschluss nachzuholen. Danach wollte er bei Apple nur noch ein einfacher Mitarbeiter sein und zog sich 1985 immer weiter zurück. Bis heute ist Steve Wozniak allerdings bei Apple angestellt.
Nach seinem Höhepunkt bei Apple startete Wozniak eine kleine Firma für Universal-Fernbedienungen (CL 9), unterrichtete Kinder an Schulen und organisierte Festivals. In den 2000ern gründete er eine Firma für GPS-Produkte, kam in den Aufsichtsrat von Danger, Inc. und wurde Chief Scientist bei Fusion-io. 2004 erhielt er den Ehrendoktor von der North Carolina State University und 2014 wurde Woz zum außerordentlichen Professor an der University of Technology in Sydney ernannt.
Wir gratulieren Steve Wozniak zum 75. Geburtstag
Man kann zurecht sagen, dass es ohne Steve Wozniak Apple nie gegeben hätte. Das Technik-Genie, das hinter dem Vermarkter Steve Jobs im Hintergrund blieb, lieferte die genialen Computer, die Apple in der Anfangszeit groß gemacht haben.
Wozniak hat sich wenig für Ruhm und Reichtum interessiert – einmal hat er sich während eines gesamten Pressetermins unter einem Schreibtisch versteckt, damit die Journalisten ihn nicht entdeckten. Später ließ er in der US-TV-Show „Glücksrad“ absichtlich die Kandidaten gewinnen, weil er nach eigenen Angaben bereits genug Geld hatte.
Heute lebt Wozniak zufrieden, reist zu Reden und Veranstaltungen um die Welt. Dabei nutzt er im Grunde nur seine Apple-E-Mail-Adresse und taucht hier und da auf Events auf. Ein bescheidender Held, bis heute.
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