Donald Trump verlangt, dass Apple künftig verstärkt in den USA produziert. Doch das ist einfacher gesagt als getan.
Die neue sogenannte „Fab 21“-Anlage von Apple-Zulieferer TSMC in Arizona symbolisiert Amerikas Bestreben, fortschrittliche Halbleiterproduktion ins Land zu holen. Die Fabrik soll noch in diesem Jahr 4nm-Chips für Apple produzieren, aber der Weg dorthin ist steinig.
Apple-Zulieferer muss Spezialisten aus Taiwan einfliegen
Trotz staatlicher Förderungen von 40 Milliarden Dollar kämpft das Projekt mit massiven Verzögerungen und Kostenüberschreitungen. Die hochpräzise Chipfertigung mit ihren über 3.000 Produktionsschritten stößt in den USA auf Arbeitskräftemangel. Das zwang TSMC bereits, hunderte taiwanesische Ingenieure einzufliegen – ein Schritt, der Kritik von US-Gewerkschaften auslöste.
Zwischen politischem Druck und technologischen Realitäten
Die Verlagerung der Produktion folgt politischem Druck von gleich zwei US-Regierungen: Donald Trumps Zolldrohungen und Joe Bidens CHIPS Act. Die Abhängigkeit von Taiwan, wo TSMC 90 Prozent der weltweit fortschrittlichsten Halbleiter produziert, gilt als geopolitisches Risiko.
Doch echte Unabhängigkeit bleibt illusorisch. Denn zentrale Komponenten, Materialien und Know-how kommen weiterhin aus dem Ausland – insbesondere die unverzichtbaren EUV-Lithografiesysteme des niederländischen Unternehmens ASML.
TSMC's US factory shows the limits of reshoring, tariffs, and corporate welfare https://t.co/cHgjmncQ23 #Apple
— AppleInsider (@appleinsider) May 20, 2025
Lokale Produktion und globale Realität
Die Chipfertigung in den USA erweist sich als deutlich teurer als in Taiwan. Kulturelle Unterschiede, behördliche Hürden und fehlende Fachkräfte bremsen den Fortschritt. Gleichzeitig sorgt sich Taiwan, dass die Verlagerung seiner „Silizium-Schutzschild“-Strategie gegen eine Invasion der Volksrepublik China schaden könnte, die auf technologischer Unentbehrlichkeit basiert.
Fab 21 macht deutlich: Vollständige US-Eigenständigkeit bleibt ein ferner Traum in einer Welt, die trotz zunehmender geopolitischer Spannungen auf komplexe globale Lieferketten angewiesen ist.
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