Streaming Wars: Mehrere große Medienkonzerne buhlen aktuell die Zukunft von Warner Bros. Discovery.
Die Streaming-Branche ist in Aufruhr. Netflix gab am 5. Dezember bekannt, man wolle das Streaming- und Produktionsgeschäft von Warner Bros. Discovery übernehmen – inklusive Filmstudios, HBO Max und großer Inhaltebibliothek.
Der Deal hat einen Wert von rund 82,7 Milliarden US-Dollar und sieht einen Mix aus Bar- und Aktienzahlung vor. Der Marktwert für Aktionäre: ca. 27,75 US-Dollar pro WBD-Aktie. 
Doch der Kampf um die Kontrolle ist noch nicht vorbei
Konkurrent Paramount Skydance hat sich heute erneut gemeldet und nun ein feindliches Gegenangebot vorgelegt. Der Konzern bietet 30 US-Dollar pro Aktie in bar – damit liegt der Wert deutlich über dem Netflix-Gebot und schließt das gesamte Unternehmen ein, also auch Kabelnetzwerke und Fernsehsender. 
Paramount wirft WBD vor, den Verkaufsprozess unfair gestaltet zu haben. Man will sich jetzt direkt an die Aktionäre wenden. Sechs Angebote in zwölf Wochen, so Paramount, seien weitgehend ignoriert worden. 
Warner Bros. wehrt sich gegen die Vorwürfe
Warner Bros. verweist darauf, dass das Angebot Netflix sehr schnell und verbindlich erfolgt sei. Man rechne sich große Chancen aus, dass die US-Kartellbehörden den Deal auch genehmigen.
Doch mit dem erneuten Angebot von Paramount entwickelt sich der Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery zu einem großen Duell auf offener Bühne.
Ob Netflix oder Paramount letztlich den Zuschlag bekommt (auch Apple soll ja an WBC interessiert gewesen sein…) – und wie Aufsichtsbehörden reagieren, muss sich noch zeigen.
Auch US-Präsident Trump will mitreden
US-Präsident Donald Trump hat sich ebenfalls zur geplanten Übernahme von Netflix von Warner Bros. Discovery geäußert — und zeigt sich zwiegespalten. Einerseits lobte er Netflix-Chef Ted Sarandos, andererseits warnte er vor möglichen kartellrechtlichen Problemen wegen der enorm gewachsenen Marktmacht des Streaming-Giganten. Trump betonte, er werde in den Entscheidungsprozess einbezogen. 
Paramount war vor einigen Monaten von der Familie des als Trump-Unterstützer bekannten Software-Milliardärs Larry Ellison übernommen worden. Die Konzernleitung hatte wohl gehofft, angesichts der guten Beziehungen zum Weißen Haus den Zuschlag für WBD zu bekommen.
Damit wird klar: Selbst wenn Netflix den Zuschlag bekommen sollte, hängt der Deal von einer intensiven Überprüfung durch die US-Regierung ab. Der Abschluss könnte sich deshalb verzögern oder sogar gefährdet sein.
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