Heute in iTopnews History: Vor 5 Jahren revolutionierte Apple den Mac mit seinem ersten selbstentwickelten Prozessor.
Der M1 Prozessor war nicht nur ein erster Gehversuch, sich von Intel zu lösen und auf selbstentwickelte Chips zu setzen – er löste eine echte Revolution aus. Plötzlich waren Macs viel leistungsstärker und effizienter als je zuvor und ließen auch viele leistungsstarke PCs alt aussehen. Durch den M1 bekamen Macs insgesamt eine längere Akkulaufzeit, viel mehr Power und höhere Marktanteile.
Apple setzte vor dem M1 stets auf Dritthersteller
Apple baut seit 1976 Computer, eigens entwickelte Prozessoren gab es bis 2020 nicht.
Ein Prozessor ist quasi das Gehirn eines Computer und damit sein wichtigstes Bauteil. Beim Apple I und Apple II kam ein Prozessor der Firma MOS Technology zum Einsatz. Seit dem Modell Lisa 1983 setzte Apple bei den Macintosh-Modellen auf Motorola-Prozessoren.
Seit 1994 wechselte Apple aufgrund geringerer Leistungssteigerungen bei Motorola-Prozessoren auf die PowerPC-Architektur, die gemeinsam mit IBM und Motorola entwickelt wurde. Die PowerPC-Prozessoren waren zunächst leistungsstärker und moderner als die Intel-Prozessoren, die vor allem in Windows-PCs verbaut wurden und gaben dem Mac einen regelrechten Schub.

Der große Wechsel auf Intel-Chips
Ende der 90er Jahre legte Intel gewaltig vor und entwickelte immer schnellere, effizientere Prozessoren. Mit dieser Entwicklung konnten IBM und Motorola langfristig nicht mithalten und wurden gerade bei mobilen, stromsparenden Prozessoren für Laptops abgehängt. Anfang der 2000er begann die Weiterentwicklung zu stocken und der PowerPC-Prozessor wurde zum Nachteil.
Apple sah sich gezwungen zum damaligen Weltmarktführer in Sachen Qualität und Marktanteil zu wechseln – dem einstigen „Konkurrenten“ Intel. Viele Apple-Nutzer reagierten empört, galt Intel doch stets als Symbol für den Erzfeind Microsoft, gegen den Apple immer gewettet hatte. Einige hatten Angst, der Mac würde nur noch ein PC mit Apple-Logo sein.
Doch das Gegenteil war der Fall
Dank Rosetta liefen auch PowerPC-Programme gut auf neuen Intel-Macs und die höhere Leistung und Effizienz war deutlich spürbar. Gerade MacBooks profitierten stark vom Wechsel zu Intel. Als positiven Nebeneffekt konnte Windows selbst über Boot Camp nativ auf dem Mac installiert werden. So konnten Mac-Nutzer die zahlreichen Windows-Programme nutzen.

Die Apple-Silicon-Ära wird gestartet
Nachdem die Intel-Ära etwa 10 Jahre sehr positiv lief, kamen um 2015 erste Probleme auf. Intel kämpfte immer wieder mit Verzögerungen in der Produktentwicklung, was Auswirkungen auf Apples Zeitplan hatte – immerhin konnte kein neuer Mac ohne neuen Prozessor erscheinen. Zudem wurde die neue ARM-Technologie immer populärer und Hersteller wie TSMC, Qualcomm und Samsung entwickelten eigene, schnellere und effizientere Chips als Intel.
Seit dem iPhone 4 (2010) setzt Apple mit dem A4-Prozessor beim iPhone bereits auf selbstentwickelte ARM-Prozessoren. Diese wurden stets weiterentwickelt, kamen auch im iPad zum Einsatz und erreichten zuletzt ähnliche Leistungswerte wie Intel-Prozessoren, nur mit deutlich niedrigerem Stromverbrauch. So wurde für Apple klar, dass auch der Mac einen eigenen Prozessor erhalten sollte.
Am 10. November 2020, also genau heute vor 5 Jahren, stellte Apple mit dem M1 seinen ersten selbstentwickelten Mac-Prozessor auf ARM-Basis vor.
Der M1 kam im neuen MacBook Air, 13-Zoll MacBook Pro und Mac mini zum Einsatz. Die Leistungswerte waren höchst beeindruckend, weil Apple CPU, GPU, Neural Engine und Secure Enclave in einem Chip vereinen konnte. Kürzere Wege und die modernere ARM-Architektur führten auch zu einem deutlich geringeren Stromverbrauch – das MacBook Air hielt dadurch ganze 6 Stunden länger durch.

Pro, Max, Ultra als Weiterentwicklung
Der Wechsel von Intel zu M-Prozessoren verlief ziemlich positiv. Mit Rosetta 2 werden Intel-Programme weiterhin unterstützt (bis 2026) und die starken Leistungssprünge positionierten den Mac wieder stärker als Computer für Profi-Anwender im Markt. 2021 stellte Apple neue MacBooks Pros vor, die mit stärkeren Versionen des M1 (Pro und Max) ausgestattet waren. Als 2022 der Mac Studio erschien, kombinierte Apple zwei M1 Max-Chips zu einem M1 Ultra Prozessor mit für damalige Verhältnisse fast abartigen Leistungszahlen.
Bis heute hat Apple jedes Jahr einen neuen M-Chip veröffentlicht
2022 folgte der etwas optimierte M2, Anfang 2024 der deutlich schnellere M3, Ende 2024 der auf KI optimierte M4 und erst vor kurzem folgte der neue M5. Dieses Tempo sorgt dafür, dass Apple es nicht immer geschafft hat, alle Pro, Max und Ultra-Varianten vorzustellen, bevor schon wieder die neue M-Version erschien.
Mit dem M1 hat Apple einen gigantischen Sprung gemacht und die jahrelangen Erfahrungen mit iPhone- und iPad-Prozessoren auf den Mac übertragen. Wir haben damals einen deutlichen Leistungsboost gespürt und genießen die absurd langen Akkulaufzeiten der MacBooks. Apple wird auch in Zukunft immer mehr Chips selbst entwickeln – bisher gibt es ja schon A-, H-, S-, T- und W-Chips.
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