Sicherheit am Rechner ist ein zentrales Thema, das sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext immer wichtiger wird.
Die zunehmende Digitalisierung hat einerseits viele Vorteile mit sich gebracht, andererseits jedoch auch die Angriffsflächen für Cyberkriminelle massiv vergrößert. Laut aktuellen Studien entstehen der deutschen Wirtschaft jährlich Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe durch Cyberangriffe und IT-Sicherheitsvorfälle.
Unternehmen investieren weltweit immer höhere Summen in IT-Sicherheit – 2025 stieg der Markt in Deutschland um 10,1 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro, trotzdem wird ein jährlicher Gesamtschaden von rund 202 Milliarden Euro verzeichnet.
Cybersicherheit wird oft vernachlässigt
Im privaten Umfeld ist der eigene Rechner für viele von euch Dreh- und Angelpunkt für Kommunikation, Banking und Shopping. Dennoch wird Cybersicherheit oft vernachlässigt. Viele verlassen sich auf Standardpasswörter oder verzichten auf regelmäßige Updates, was das Risiko für Angriffe erhöht.
Laut einer Hiscox-Studie wurden 2024 rund 60 Prozent der befragten Unternehmen häufiger Opfer von Cyberangriffen. Im Mittel gab es pro Unternehmen 49 Vorfälle pro Jahr, von denen 46 Prozent Kunden verloren und bei jedem vierten Kosten von mehr als 500.000 Euro entstanden.
Im Büro ist die Bedrohungslage ähnlich dramatisch. Statistiken zeigen, dass 87 Prozent der Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einen Vorfall wie Datendiebstahl, Sabotage oder Spionage verzeichnen mussten.
Homeoffice hat die Situation verschärft
Mit der Verbreitung des Homeoffice hat sich die Situation nochmals verschärft: 59 Prozent der Unternehmen, die mobiles Arbeiten ermöglichen, berichteten von Sicherheitsvorfällen in Zusammenhang mit dem Arbeiten von zu Hause. Dabei entstand in mehr als der Hälfte dieser Fälle ein finanzieller Schaden.
Eine Bitkom-Studie zum Wirtschaftsschutz 2025 bestätigt zudem, dass acht von zehn Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen sind. Diese Entwicklung zeigt, dass insbesondere im beruflichen Umfeld ganzheitliche Sicherheits-Strategien unerlässlich sind.
Menschliche Schwachstellen und digitale Angriffsflächen
Viele Angriffe beginnen beim Faktor Mensch. Laut G DATA-Studie versuchen über 11 Prozent der Beschäftigten im Homeoffice IT-Probleme auf eigene Faust zu lösen, was zu Fehlern und ungewollten Sicherheitsrisiken führen kann. Besonders kleine Unternehmen sind hiervon betroffen, da oft Kapazitäten für professionelle IT-Unterstützung fehlen. Hinzu kommen Phishing-Mails, schwache Passwörter und der unachtsame Umgang mit externen Speichermedien – sie zählen zu den häufigsten Einfallstoren für Angriffe im Büro wie privat.
Realistische Angriffssimulation als Präventivmaßnahme
Ein Schlüsselaspekt moderner IT-Sicherheitsstrategien ist das sogenannte Red Teaming. Hierbei simulieren speziell geschulte Experten in einer strukturierten Vorgehensweise reale Angriffe auf ein Unternehmen, mit dem Ziel, bestehende Schwachstellen in der Infrastruktur, aber auch in analogen Prozessen aufzudecken.
Im Gegensatz zu klassischen Penetrationstests, die nur technische Schwächen analysieren, bezieht das Red Teaming gezielt menschliche Faktoren und interne Abläufe mit ein. Die Experten agieren wie ein echter Angreifer – sie versuchen etwa, unbemerkt Daten zu stehlen oder interne Schutzmaßnahmen zu umgehen.
Red Teaming stammt ursprünglich aus dem militärischen Bereich der USA und wurde speziell für Cybersicherheitsanwendungen angepasst. Das Ziel ist es, die Erkennungs- und Reaktionsfähigkeit einer Organisation hinsichtlich komplexer Cyberbedrohungen realitätsnah zu prüfen.
Zum Einsatz kommen dabei Werkzeuge wie AptSimulator, Atomic Red Team und Caldera zur Simulation verschiedener Angriffsszenarien, aber auch Tools wie Metasploit für Exploits oder das Social-Engineer Toolkit für gezielte Social-Engineering-Angriffe. Das Ergebnis solcher Angriffssimulationen sind konkrete Handlungsempfehlungen und ein Erkenntnisgewinn für die Prävention und den Ernstfall.
Trotz des technischen Fokus werden beim Red Teaming auch soziale Schwachstellen beleuchtet, etwa durch den Versuch phishingbasierter Angriffe mittels Social Engineering. Dies sensibilisiert insbesondere Mitarbeitende, denn laut aktuellen Zahlen sind sie oft die Schwachstelle in der Verteidigungskette.
Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es Unternehmen, ihre Sicherheitsstrategie über technische Maßnahmen hinaus zu erweitern und sind wichtig für das Risikomanagement sowie die Schulung von Mitarbeitern.
Aktueller Trend: Angreifer werden raffinierter
Der weltweite Markt für IT-Sicherheit wächst 2025 auf rund 212,2 Milliarden US-Dollar – die Ausgaben steigen, aber auch die Angreifer werden raffinierter. Neue Angriffsmethoden, wie gezielte Ransomware-Attacken oder die Ausnutzung von Schwachstellen im Homeoffice, verlangen kontinuierliche Weiterentwicklung der Sicherheitsinfrastruktur sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen.
Laut Bitkom fühlen sich 59 Prozent der Unternehmen in ihrer Existenz durch Cyberangriffe bedroht, und 18 Prozent des gesamten IT-Budgets werden inzwischen für Sicherheitsmaßnahmen aufgewendet, ein Wert, der sich in nur drei Jahren verdoppelt hat.
Für euch als Privatanwender wird der Schutz der eigenen Daten auch immer wichtiger: Die Verwendung sicherer Passwörter, regelmäßige Software-Updates und vorsichtiger Umgang mit verdächtigen E-Mails und Links sind essentiell.
Unternehmen sollten professionelle Sicherheitsanalysen wie Red Teaming, umfassende Mitarbeiterschulungen und Investitionen in moderne Sicherheitslösungen als festen Bestandteil der IT-Strategie integrieren. Nur so gelingt es, der wachsenden Zahl und Professionalität von Angriffen wirksam zu begegnen.
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