In „iTopnews History“ erinnern wir heute an Ping – Apples Versuch eines sozialen Netzwerks für Musik.
Wer von euch erinnert sich noch an Ping – den Service zum Folgen von Künstlern und zum Teilen des eigenen Musikgeschmacks mit anderen iTunes-Nutzern? Ping wurde als Teil von iTunes am 1. September 2010 von Steve Jobs vorgestellt, also genau heute vor 15 Jahren.
Wir blicken zurück auf Apples gescheiterten Versuch, ein soziales Netzwerk für Musik aufzubauen.
Ping: Soziales Netzwerk für Musik
Ping war ein Teil von iTunes 10 und sollte den Künstlern einen direkteren Draht zu den Fans ermöglichen, ohne das Apple-Ökosystem zu verlassen. Apple wollte, dass sich Nutzer direkt in iTunes über Musik austauschen konnten – und nicht über Facebook, Twitter oder MySpace (das wurde 2010 noch durch Musik-Content am Leben gehalten). Nutzer konnten ihren Lieblingskünstlern folgen und Posts zu neuen Songs oder Touren sehen.
In Ping konnte man den eigenen Musikgeschmack teilen und sehen, welche Songs Freunde zuletzt häufig gehört haben. Auch erhielt man Vorschläge, welche Lieder andere Nutzer weltweit mit einem sehr ähnlichen Musikgeschmack hören. So war es einfach, neue Musik zu entdecken – und dann auch auf iTunes zu kaufen (ja, 2010 hat man Lieder und Alben noch gekauft).
Der (Konkurrenz-)Kampf mit Facebook
Als Ping, übrigens mit schillernder Starpräsenz von Coldplay und Lady Gaga, offiziell vorgestellt wurde, stellte Steve Jobs eine Facebook-Integration in Aussicht, über die man schnell seine Facebook-Freunden in Ping finden konnte. Es sollte auch möglich sein, Posts in Ping auch auf Facebook zu teilen. Doch kurz nach dem Start wurde der Facebook-Support eingestellt.
Steve Jobs argumentierte das mit überzogenen Forderungen, die Facebook für die Nutzung seiner Plattform stellte. So musste Ping also ohne die Milliarden Nutzer des damals größten sozialen Netzwerks der Welt starten. Freunde mussten in Ping mühsam neu gesucht und hinzugefügt werden und Künstler konnten ihre Posts nicht auf Facebook teilen, was zu doppelter Arbeit führte.

Anfänglich gute Kritiken, dann Probleme mit Spam
Die Presse hat den Start von Ping trotz der Facebook-Pleite überwiegend wohlwollend aufgenommen. Auch wir waren anfangs von Ping angetan. Die enorme Macht von Apple im Musik-Markt führte dazu, dass sehr viele bekannte Musiker öffentliche Profile auf Ping pflegten – und der Dienst hatte bereits kurz nach dem Start schon eine Million Nutzer in 23 Ländern.
Da Apple über wenig Erfahrung mit sozialen Netzwerken verfügte, kam es häufig zu Spam-Angriffen von Fake-Accounts. In den Kommentaren zu Künstlern wurden Links zu betrügerischen Websites gepostet, die z.B. kostenlose iPhones versprachen. Auch wurden Fake-Accounts von Künstlern erstellt, die eigentlich gar nicht auf Ping vertreten waren. Das fehlende Filtering-System war ein großer Makel, den sich Apple anheften musste.
Nach nur zwei Jahren: Apple stellt Ping wieder ein
Der Ausflug in die Welt der sozialen Netzwerke dauerte für Apple nicht lange an: Nach nur zwei Jahren stellte Apple Ping am 30. September 2012 wieder ein. Am Ende nutzen nur weniger iTunes-Nutzer Ping aktiv – einen Hebel durch Facebook gab es nicht. Auch gab es keinen richtigen Mehrwerk, denn Künstlern folgen, Musik teilen und Kommentare schreiben konnte man auch auf Facebook, Twitter & Co.
Auch nutzten immer weniger Künstler Ping zur Verbreitung ihrer Musik. Einige Nutzer hatten das Gefühl, dass es bei Ping eher darum ging, noch mehr Lieder zu kaufen als einen wirklichen Austausch über Musik. Ab iOS 6 und iTunes 11 wurde Ping einfach gestrichen. Im Jahr 2015 startete Apple mit Apple Music Connect einen erneuten Versuch, Elemente aus den sozialen Netzwerken einzubauen – doch das ist eine andere Geschichte.
Erinnert ihr euch noch an Ping? Habt ihr das Netzwerk damals aktiv genutzt?
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