Aktuell wurde verkündet, dass Electronic Arts (EA) in einem spektakulären Deal vollständig übernommen wird.
Der bekannte Hersteller und Publisher von Computer-Spielen wird von der Börse genommen. Der Kaufpreis für den Gaming Riesen beträgt Schätzungen zufolge rund 55 Milliarden US-Dollar – und damit ist dieser Übernahme-Deal einer der größten in der Geschichte der Videospiele. Auch Apple hatte – 2022 – Interesse an EA.
Aktionäre erhalten etwa 210 USD pro Aktie, was einem Aufschlag von rund 25 % gegenüber dem Kurs vor Bekanntwerden der Übernahmepläne entspricht.
Deal sorgt für Kritik und Aufmerksamkeit
Das Konsortium, das EA übernimmt, besteht aus dem saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF), der US-Beteiligungsgesellschaft Silver Lake sowie der Investmentfirma Affinity Partners, die unter der Führung von Jared Kushner – dem Schwiegersohn von Donald Trump – steht.
Affinity Partners wurde 2021 gegründet und finanziert sich nach öffentlich zugänglichen Angaben überwiegend durch Kapital aus Golfstaaten, insbesondere Saudi-Arabien.
Die Beteiligung von Kushner an diesem Deal zieht international Kritik und Aufmerksamkeit auf sich, insbesondere im Hinblick auf mögliche Interessenkonflikte zwischen politischer Nähe und privatem Investment.
Im Rahmen des Deals wird ein großer Teil der Finanzierung als Fremdkapital aufgenommen – ein klassisches Merkmal eines Leveraged Buyouts. So sind etwa 20 Milliarden US-Dollar als Schulden vorgesehen, während der Rest durch Eigenkapital bereitgestellt wird.
EA-Mitarbeitern drohen Entlassungen im großen Stil
Die hohe Verschuldung könnte EA künftig zu Einsparmaßnahmen, Entlassungen oder stärkerer Monetarisierung seiner Spiele zwingen. Zugleich entfällt mit der Privatisierung der Druck, vierteljährlich Geschäftszahlen offenlegen zu müssen – was Spielraum für langfristige Strategien eröffnet.
Der amtierende CEO Andrew Wilson soll im Amt bleiben, und der Hauptsitz soll in Kalifornien erhalten bleiben.
2023 kaufte Microsoft Activision Blizzard für 68,7 Milliarden USD
Dieser Deal reiht sich ein in eine Reihe großer Transaktionen in der Spielebranche – vergleichbar mit Microsofts Übernahme von Activision Blizzard im Jahr 2023. Microsoft hatte bereits im Januar 2022 angekündigt, Activision Blizzard für etwa 68,7 Milliarden US-Dollar in bar zu kaufen. Der Abschluss erfolgte schließlich am 13. Oktober 2023, nachdem verschiedene Aufsichtsbehörden ihre kartellrechtlichen Prüfungen abgeschlossen hatten.
Damit wurde dies die bisher teuerste Übernahme in der Geschichte der Videospiele. Unter anderem musste Microsoft zur Genehmigung des Deals Zugeständnisse machen, etwa die Übertragung von Cloud-Gaming-Rechten an Ubisoft, um Bedenken der Wettbewerbsbehörden zu adressieren. Durch den Zusammenschluss gewann Microsoft Zugriff auf bekannte Franchises wie Call of Duty, Warcraft, Diablo, Overwatch und Candy Crush.
EA und die Scheichs: Ein Takeover mit geopolitischer Dimension
Das EA-Konsortium und besonders die Rolle von Kushner verleihen der Transaktion auch eine geopolitische Dimension, die weit über die Branche hinaus Wirkung entfalten könnte – insbesondere angesichts der engen Verknüpfungen zwischen Staatsfonds, politischen Akteuren und globalen Investitionen.
In diesem Artikel sind Partner-Links enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet Ihr Euch für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für Euch ändert sich am Preis nichts. Danke für Eure Unterstützung. KI-Foto: iTopnews

