Rabatt statt Rückgabe: Amazon bezahlt euch, wenn ihr Ware behaltet

Amazon bietet Kunden neuerdings eine überraschende Alternative bei Retouren.

Statt ungeeignete Artikel oder Produkte mit kleinen Makeln zurückzuschicken, könnt Ihr diese gegen eine pauschale Teilrückerstattung behalten.

Diese Option erscheint automatisch im Retourenprozess bei bestimmten Produkten. Darüber berichtet Onlinehändler News.

Wie funktioniert das neue System?

Der Prozess läuft vollautomatisiert über das Kundenkonto ab. Beim gewohnten Rückgabevorgang wird zusätzlich angeboten, die Ware zu behalten und dafür einen Nachlass zu erhalten – meist 2,99 Euro.

Amazon erklärt das als Service, um Zeit und Aufwand zu sparen. Kunden haben drei Optionen: Teilrückerstattung akzeptieren und behalten, Standard-Rückgabe – oder beides kombinieren.

Das bedeutet dann: Teilrückerstattung akzeptieren und den Artikel trotzdem innerhalb der Rückgabefrist zurückschicken. Dann wird der noch ausstehende Kaufpreis erstattet, minus der schon erhaltenen z.B. 2,99 Euro.

Bequemlichkeit trifft auf Intransparenz

Das Modell wirkt zunächst kundenfreundlich und ökologisch sinnvoll, da unnötige Transporte vermieden werden. Kleinere Mängel lassen sich unkompliziert ausgleichen.

Behalten mit Teilrückerstattung: Das neue Retouren-Modell von Amazon wirft Fragen auf 🤔💻🛒https://t.co/bqa4V4YNVC

— OnlinehändlerNews (@OHN_Infoportal) August 25, 2025

Doch die Kriterien für das Angebot bleiben unklar: Wann und bei welchen Produkten erscheint die Option? Variiert der Nachlass individuell, oder ist er standardisiert?

Rechtliche Bedenken und Missbrauchspotenzial

Besonders problematisch: Die Option wird auch bei preisgebundenen Büchern angezeigt, was gegen das Buchpreisbindungsgesetz verstoßen dürfte.

Zudem besteht Missbrauchspotenzial – Kunden könnten systematisch „Retouren“ starten, nur um Nachlässe zu kassieren. Welche Schutzmechanismen Amazon dafür implementiert hat, bleibt offen.

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