Geschichte von Apple: Im heutigen iTopnews History blicken wir auf das PowerBook 5300.
Ein wirklich „besonderer“ Laptop, der heute vor 30 Jahren auf den Markt kam.
Wir reden über das Jahr 1995 – damals befand sich Apple in einer sehr schwierigen Phase. Das Produkt-Portfolio war zu überladen, es gab keine klare Strategie und Windows eroberte den PC-Markt. Zu dieser Zeit erblickte ein Gerät das Licht der Welt, das sinnbildlich für Apples Probleme stand und gleich mehrere dramatische Schwachstellen aufwies.
PowerBook 5300: Der erste tragbare Mac mit PowerPC Prozessor
Seit dem ersten Macintosh von 1984 setzte Apple auf 68k-Prozessoren von Motorola – diese stießen aber zunehmend an ihre Leistungsgrenzen, also entwickelte Apple gemeinsam mit Motorola und IBM seit 1991 den sogenannten „PowerPC Prozessor“. Dieser war wesentlich schneller und wurde bei Apple noch bis 2005 eingesetzt.
Das PowerBook 5300 war Apples erster tragbarer Computer sowie generell einer der ersten Laptops mit dem neuen PowerPC Prozessor. Seit 1991 sahen die PowerBooks bei Apple ähnlich aus wie moderne Laptops und brachten einige revolutionäre Neuerungen wie das Trackpad. Am 25. August 1995 – also genau heute vor 30 Jahren – erschien das PowerBook 5300. Dieses gab es in 4 Versionen mit unterschiedlichen Spezifikationen (5300, 5300cs, 5300c, 5300ce), zeitgleich war noch das Powerbook 2300c, PowerBook 190 und 190cs sowie das PowerBook 550c auf dem Markt (und das sind nur die tragbaren Macs!) – das meinen wir mit dem überladenen Produkt-Portfolio.

Modulare Erweiterung und kompaktes Design: Neuerungen beim PowerBook 5300
Mit dem PowerBook 5300 entwickelte Apple einen sehr kompakten tragbaren Computer, der sich von den wuchtigen Vorgängermodellen abgrenzen sollte: Der Laptop war „nur“ 2,3 kg schwer und 4,5 cm hoch. Ein eingebautes CD-Laufwerk war aufgrund des Platzmangels nicht möglich, Apple setzte auf ein Diskettenlaufwerk. Es gab aber – erstmals bei einem Apple PowerBook – PC-Card-Slots, an die man Modems, Netzwerkkarten, Speichererweiterungen und Co. anschließen konnte.
Zudem löste das Display mit 800 x 600 Pixeln auf – damals eine deutliche Verbesserung zu den Vorgängermodellen. Ebenfalls revolutionär war der geplante Einsatz eines Lithium-Ionen-Akkus. Diese Akkus (noch heute Stand der Technik) waren damals sehr neu und wurden erst in wenigen Geräten eingesetzt. Sie waren leicht und versprachen lange Betriebszeiten – doch sie kamen aufgrund eines Vorfalls beim PowerBook 5300 dann doch nicht zum Einsatz.
Brennende Akkus, Risse im Gehäuse, schwache Leistung: Die Probleme des „HindenBook“
Kurz nach der Auslieferung der ersten Modelle fingen einige Akkus beim PowerBook 5300 Feuer. Während des Ladens konnte es zu einer Überhitzung kommen, bis das ganze Gerät in Flammen stand. Apple musste alle bereits ausgelieferten PowerBooks 5300 zurückbeordern und die neuen Lithium-Ionen-Akkus mit Nickel-Metallhydrid-Akkus austauschen. Das Resultat: 30 Prozent geringere Akkulaufzeit bei höherem Gewicht.

Aufgrund des schlecht verarbeiteten Gehäuses traten öfters Risse im Kunststoff und den Display-Scharnieren auf. Dadurch konnte das Display beschädigt werden und zeigte Störlinien an. Zudem gab es häufig Probleme bei den Festplatten und dem Netzteil, das PowerBook 5300 überhitzte ziemlich schnell, was wiederum zu weniger Leistung und Hardware-Defekten führte.
Da Apple zwar ein Disketten-, aber kein CD-Laufwerk einbaute, galt das PowerBook 5300 schon beim Erscheinen als veraltet. Zur gleichen Zeit begann nämlich der endgültige Siegeszug der CD. Obwohl der PowerPC Prozessor auf dem Papier ziemlich leistungsstark war, arbeitete das PowerBook 5300 aufgrund des fehlenden Level 2 Caches ziemlich langsam. Das Gerät galt also als technisch veraltet, langsam, fehleranfällig und teuer – deshalb wurde es auch „HindenBook“ in Anlehnung an das explodierte Luftschiff Hindenburg genannt.
Das hat Apple aus dem Debakel gelernt
Viele Experten sahen in dem Desaster rund um das PowerBook 5300 einen Beweis für den endgültigen Untergang von Apple. Nach nur 1,5 Jahren wurde das Problem-Modell vom PowerBook 3400 abgelöst, das einige Probleme ausmerzte. In den Folgejahren konzentrierte sich Apple mit der Rückkehr von Steve Jobs auf weniger, dafür besser durchdachte Modelle und eine hochwertigere Produktion.
Die anfänglich problematischen Lithium-Ionen-Akkus setzten sich letztendlich durch und der Trend zu dünneren und leichteren MacBooks hielt an. Heute steht das PowerBook 5300 wie ein Mahnmal für eine Zeit, in der Apple am Abgrund stand, und für Fehler, die nie wiederholt werden dürfen.
- alle Deals bei Amazon
- Amazon Prime 30 Tage gratis testen
- Amazon Music Unlimited mit Rabatt
- Kindle Unlimited bis zu 3 Monate gratis
In diesem Artikel sind Partner-Links enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet Ihr Euch für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für Euch ändert sich am Preis nichts. Danke für Eure Unterstützung. Fotos: Wiki/Public Domain
