Unsere Rubrik „iTopnews-History“ greift spannende Episoden aus der Apple-Historie auf.
Wir erinnern heute an eine der schwierigsten Phasen in Apples Geschichte, die mit dem Rücktritt von CEO John Sculley 1993 einherging.
Wer war John Sculley?
John Sculley wurde 1939 in New York geboren und studierte Architektur sowie Wirtschaft. Ab 1967 arbeitete er im Marketing bei Pepsi, startete sehr erfolgreiche Kampagnen (Pepsi Challenge) und arbeitete sich schließlich zum CEO von Pepsi hoch.
1983 holte Steve Jobs John Sculley als neuen CEO zu Apple mit dem berühmten Spruch: „Willst du dein Leben damit verbringen, Zuckerwasser zu verkaufen – oder kommst du mit mir und veränderst die Welt?“
John Sculley wird Steve Jobs als Apple CEO zum Verhängnis
Somit war John Sculley 1983 neuer Apple CEO und ein Wunschkandidat von Steve Jobs. Sculley wurde vor allem deshalb eingestellt, um das zu diesem Zeitpunkt 7 Jahre alte Startup professioneller aufzustellen und die Strukturen an das starke Wachstum anzupassen. Anfangs gelang das auch und die Umsätze stiegen.
Steve Jobs war zwischenzeitlich mit der Entwicklung des Macintosh beschäftigt und benötigte viel Zeit und Geld mit der Realisierung des legendären Computers, der 1984 samt ikonischen Super-Bowl-Werbespots erschien.
Leider verkaufte sich der Macintosh anfangs nicht gut, wodurch der Vorstand das Vertrauen in Jobs verlor. Es folgte ein Machtkampf zwischen Steve Jobs und John Sculley, der 1985 mit dem Rücktritt von Steve Jobs endete.
Starkes Wachstum: John Sculley schraubt Apple zu neuen Höhen
Ende der 80er Jahre wuchs Apple durch die Führung von John Sculley und seine etablierten Strukturen stark. Die Firma war zum ersten Mal in den Händen eines erfahrenen Managers, der das Startup zu einer etablierten, großen Firma ausbaute. Gerade der Macintosh, der anfänglich so großer Probleme machte, bescherte Apple eine goldene Ära.
Es erschienen zahlreiche Macintosh-Varianten wie der Macintosh II, Macintosh XL, Macintosh SE oder Apple erster Laptop – der Macintosh Portable. Anfang der 90er Jahre wurden die neuen PowerBooks zu beliebten tragbaren Computern, die die Laptop-Ära einläuteten. Der Gewinn stieg von 77 Millionen Dollar 1983 auf 475 Millionen Dollar in 1990.
Der Weg in die Krise: Als Apple sich selbst verlor
Anfang der 90er Jahre flaute das rasante Wachstum von Apple ab. Über Jahre hinweg erschienen immer wieder neue Computer – aber ohne die nötigen Innovationen. Apple entwickelte zu der Zeit auch CD-Player, einen Macintosh TV sowie eine Kamera (QuickTake) und den legendären Apple Newton. All diese Produkte kosteten in der Entwicklung viel Geld und floppten am Markt.
Der Vorstand verlor zunehmend das Vertrauen in die Führung. Der Newton war zwar ambitioniert, aber nicht ausgereift und fand kaum Käufer. Zudem wuchs der technologische Rückschritt gegenüber Microsoft, das zu dieser Zeit den PC-Markt übernahm.
Die Marktanteile sanken, das Produktportfolio war zu unübersichtlich geworden. Es wurde nun offensichtlich, dass sich John Sculley zwar mit Marketing und Unternehmensführung auskannte, aber nicht mit Technik. Ihm fehlten die Visionen.
Den Rücktritt von John Sculley konnte Apples Absturz nicht abfedern
Nach 10 Jahren als CEO drängte der Vorstand John Sculley am 18. Juni 1993 zum Rücktritt. Ironischerweise hat auch Steve Jobs auf eine sehr ähnliche Art Apple verlassen müssen. Neuer CEO wurde Michael Spindler, der den Sinkflug auch nicht stoppen konnte.
Zwar wuchs der Gewinn durch Personalabbau und die Einstellung zahlreicher unfertiger Projekte 1994 und 1995 wieder an, 1996 und 1997 fuhr Apple aber fast 2 Milliarden Dollar Verlust ein.
Auf Produktseite gab es kaum Neuerungen, der xte Macintosh (LC), PowerBook und Performa fanden wenig Käufer. Apple war gefangen im Krisenmanagement zwischen Sparmaßnahmen und strategischer Orientierungslosigkeit. Erst der Kauf von NeXT und die Rückkehr von Steve Jobs brachten ab 1997 die Wende.
John Sculley trat zurück – schon wieder an
Nach dem Rücktritt als CEO bei Apple 1993 widmete sich John Sculley als Investor und Beratern verschiedenen Start-Ups aus der Technik- und Gesundheitsbranche. Er war Mitbegründer von Zeta Global, einem sehr erfolgreichen Unternehmen für KI-gestützte Datenanalyse. Aus dessen Vorstand trat er erst vor zwei Wochen aus.
Rückblickend bereut Sculley die voreilige Veröffentlichung des Newton und seinen Streit mit Steve Jobs: „Ich habe seine Vision nicht verstanden – aber ich wusste, dass er ein Genie war.“.
Mit seinen 85 Jahren ist John Sculley weiterhin als Investor, Berater und Sprecher aktiv. Einen CEO-Posten hatte er nach Apple nicht mehr inne.
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