Wir blicken in unserer Kategorie iTopnews-History zurück auf ein Apple-Gerät, das viele längst vergessen haben.
Die Rede ist vom iPod Photo. Ein Meilenstein in Sachen Display-Miniaturisierung bei Apple – der für den Konzern ein ganz unübliches Ende gefunden hat.
Wer sich an dieses Gerät noch erinnern kann, darf sich als echter Apple-Fanboy bezeichnen. Für die meisten ist der iPod Photo in Vergessenheit geraten – dabei war er ein Pionier in Sachen Displays mobiler Geräte. Er war das erste kompakte mobile Apple-Gerät mit einem Farbdisplay und ein erster Weg für die Entwicklung des iPhones.
iPod Photo: Apples erstes Farbdisplay in einem kompakten und mobilen Gerät
Nachdem Apple mit dem Newton eine Bruchlandung hingelegt hatte und Steve Jobs das Unternehmen wieder zu neuen Erfolgen führte, erschien 2001 mit dem ersten iPod Apples erstes ernstzunehmendes, wirklich kompaktes mobiles Gerät. Es war eine Art MP3-Player, der Musik auf einer Festplatte speicherte, die in ein handliches Design passt. Zuvor gab es die populären Sony Walkman, mit denen man unterwegs Musik abspielen konnte.
Auf einem iPod konnten 1000 Songs gespeichert werden – viel mehr als man CDs mitschleppen konnte. Das kleine Gerät wurde direkt zum Kult, fungierte als Portfolio-Erweiterung zum Mac und war als Apple-Produkt auch für Windows-Nutzer interessant (zumindest ab der 2. Generation). Somit nahm der iPod eine ähnliche Produkt-Positionierung ein wie das iPhone heute (wenn auch nicht ganz so erfolgreich).
Bis zur 4. Generation, die im Juli 2004 erschien, besaß der iPod ein graues Display ohne Farben. Das war der Standard – kleine Farbdisplays gab es bis dato nur selten. Am 26. Oktober 2004 macht Apple einen eher ungewöhnlichen Zug: Der iPod 4. Generation bekommt einen größeren Bruder, den iPod Photo mit Farbdisplay.

Warum der iPod Photo nur acht Monate auf dem Markt war
2004 waren so kleine Farbdisplays noch ziemlich teuer. Allerdings gab es bereits Handys wie das Sony Ericsson T610 und Spielkonsolen wie den Game Boy Advance mit Farbdisplays. Auch wenn MP3-Player meist noch auf Monochrome Displays setzten. Apple stand vor einem Problem: Will man den iPod 4. Generation mit einem Farbdisplay generell teurer anbieten, oder auf die 5. Generation ein Jahr später warten? Bis dahin könnte es aber schon zahlreiche Mitbewerber mit Farbdisplay geben. Die Entwicklung verlief damals rasant.
Apple entschied sich, den iPod der 4. Generation ohne teures Farbdisplay anzubieten, um ihn im Juli 2004 zu einem Preis von 299 Dollar zu verkaufen. Nachdem sich dieser bereits gut geschlagen hatte, erschien am 26. Oktober 2004 der iPod Photo mit Farbdisplay für 499 Dollar. So fiel der Verkaufszeitraum perfekt in die anstehende Weihnachtszeit.
Apple fuhr also zweigleisig: Preisbewusste Kunden konnten den normalen iPod kaufen, anspruchsvollere Kunden gönnten sich den teureren iPod Photo. Zudem gab es noch den im Februar 2004 vorgestellten iPod mini – wie bereits gesagt, war die Entwicklung damals rasant. Nach nur 8 Monaten am Markt wurde der iPod Photo dann zum neuen „normalen“ iPod – ein für Apple unüblicher Schritt.

Der iPod Photo war der erste Premium-iPod
Optisch erinnerte der iPod Photo sehr an den normalen iPod 4. Generation. Nur eben mit Farbdisplay (220 × 176 Pixel, 16 Bit, 2-Zoll, 65.536 Farben). Aufgrund dessen höheren Stromverbrauchs, wuchs dessen Dicke um 4-5 Millimeter. Dafür verfügte er über eine Akkulaufzeit von 15 Stunden (12 Stunden beim normalen iPod) und einen Speicher von 40 GB (später 30) und 60 GB (der normale iPod hatte maximal 40 GB).
Der iPod Photo konnte nicht nur Bilder anzeigen (diese Funktion wurde von den Kunden nur wenig genutzt), sondern auch farbige Albumcover. Er kam in einer edlen, schwarzen Box mit massig Zubehör.
Für 499 Dollar lagen dem iPod Photo ein Dock, AV-Kabel zur Verbindung zum TV (Musik & Diashows auf dem Fernseher), eine Tragetasche, Kopfhörer, ein FireWire- und USB-Kabel sowie ein Netzteil und eine Installations-CD mit iTunes und PDF-Handbuch bei.
Heute vor 20 Jahren: Apple verschmilzt iPod und iPod Photo
Am 28. Juni 2005, also vor 20 Jahren, hat Apple den iPod Photo wieder aus dem Sortiment genommen und quasi als „normalen“ iPod (4. Generation) weiterverkauft. Der Preis viel dabei auf 349 Dollar. Sehr ärgerlich für alle, die nur wenige Monate zuvor den teureren iPod Photo gekauft haben. Somit wurde der iPod Photo als Übergangsprodukt zu einem der am kürzest verfügbaren Apple-Produkte überhaupt.
Der Schritt, die Technologie-Demo iPod Photo zum neuen Standard iPod zu machen, wurde vermutlich getroffen, weil das Farbdisplay sehr beliebt war und die Produktionskosten sowie der Stromverbrauch in den letzten Monaten zuvor gesunken war. Apple konnte damit schon wieder einen neuen iPod vorstellen (der achte zwischen 2004 und 2005) und der Konkurrenz einen Schritt voraus sein.
Das Farbdisplay hat sich also dank des iPod Photo seitdem auf allen Apple-Geräten durchgesetzt. Er gilt demnach als Pionier und außergewöhnliches Apple-Produkt, das ihn begehrt bei Sammlern macht. Vielleicht sollte man sich immer mal wieder vor Augen führen, dass kleine, mobile Farbdisplays nicht selbstverständlich sind.
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